Die Forderungen

Das Gesundheitspersonal muss flächendeckend über die Symptomatik und Behandlung von Parkinson+ aufgeklärt werden.
Oft wird die Komplexität von Parkinson+ von medizinischem Personal unterschätzt. Werden den Patient*innen zum Beispiel abrupt die Medikamente entzogen oder die Einnahmezeiten nicht eingehalten, kann es zu einem Akinetischen Schock kommen, bei dem es für den/die Patient*in lebensbedrohlich werden kann. Um dies zu vermeiden, ist es notwendig, dem Klinikpersonal wichtige Grundlegende Informationen über Morbus Parkinson an die Hand zu geben und sie über die Symptomatik und Behandlungsweise von Parkinson aufzuklären.
Ganz einfache Faustregeln können Leben retten
Die Medikamente dürfen nicht ad hoc abgesetzt werden
- Der Medikamentenplan muss eingehalten werden
- L-Dopa Medikamente dürfen nicht zusammen mit eiweißhaltigen Lebensmitteln eingenommen werden, da sie ihre Wirkung verlieren.
- L-Dopa Medikamente müssen mind. 30 Minuten vor dem Essen und mindestens eine Stunde nach dem Essen eingenommen werden.
- Immer eine*n auf Parkinson spezialisierte*n Neurologen*in oder Fachkraft involvieren
- Medikation darf nicht mit Generika ersetzt werden

Die Zusatzqualifikation Parkinson Nurse für Pflegekräfte muss, wie in anderen europäischen Ländern, anerkannt werden.
Das komplexe Krankheitsbild von Parkinson+ macht es den Pflegeteams an Kliniken oft schwer, Menschen mit Parkinson ausreichend zu versorgen und ihre Lebensqualität zu erhalten. Die Parkinson Nurse sorgt dafür, dass die Versorgung von Parkinson Erkrankten während des Klinikaufenthaltes umfassend und reibungslos verläuft.
Parkinson Nurses achten darauf, dass die notwendigen Medikamente pünktlich eingenommen werden. Sie sind Ansprechpartner für Therapien im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung. Sollte eine Medikamentenumstellung notwendig sein, stehen sie dem Klinikpersonal beratend zur Seite. Sie beraten ebenfalls Angehörige, organisieren Informationsveranstaltungen, Fortbildungen und vieles mehr.
Rund 160 Parkinson Nurses sind derzeit in Deutschland im Einsatz. Bei heute mehr als 400.000 Erkrankten, bedeutet das, wir haben:
2.500 Erkrankte zu 1 Parkinson Nurse.

Liegt bei einem Patienten eine chronische Erkrankung vor, muss eine qualifizierte Fachkraft hinzugezogen werden.
Laut Patientenrechtegesetz sind „Diagnostische und therapeutische Maßnahmen mit den Patienten abzustimmen und ihre Würde und ihr Selbstbestimmungsrecht zu respektieren.“ Die Umsetzung dieser Richtlinie möchten wir unterstützen.
Patient*innen mit komplexen und fortschreitenden chronischen Erkrankungen, wie Parkinson+, müssen sich täglich mit ihrer Krankheit und der Medikation auseinandersetzen. Deshalb ist es wichtig, dass Ärzte und Pflegepersonal aus anderen Fachrichtungen, diesen Patient*innen und ihren Angehörigen auf Augenhöhe begegnen und ihnen zuhören. Spezialisierte Neurologen*innen oder andere Fachkräfte müssen von Beginn an einbezogen werden.